Grauzone Erde – Verschlagene Freunde
Warum nicht? Dafür haben wir euch davor bewahrt, dieselben Fehler zu machen, und euren Planeten in letzter Sekunde gerettet!“
„Aber …“ Ich stutzte. „Aber warum auf diese Art?“
„Sie ist falsch – das ist es ja, wogegen ich kämpfe!“, nickte Marc. „Aber wir haben Angst vor euch!“
„Angst? Warum?“, fragte Dora. „Ihr seid doch viel weiter entwickelt!“
„Ihr müsst wissen, auch wenn wir in vielen technischen Dingen überlegen sind, seid ihr uns weit überlegen, was Waffen angeht! Wir könnten kaum genug bewaffnete Schiffe hierherbringen, und selbst wenn, habt ihr noch immer die stärkeren und intelligenteren Waffen. Glaubt es oder nicht. Einen Krieg gegen euch könnten wir nie gewinnen!“
„Wir sind euch wirklich überlegen, was die Waffentechnologie angeht?“, stutzte Sam.
„Kein Grund, darauf stolz zu sein“, brummte Marc. „Eure Historie strotzt ja nur so von Folter, Mord und Gewalt! Wie dem auch sei, wir können keinen Krieg riskieren. Wenn die Unterwanderung nicht geglückt wäre, hätten wir abziehen müssen. Doch glücklicherweise konnten wir mit Diplomatie und Ausdauer einen Krieg schließlich noch abwenden.“ Marc sah uns ernst an. „Wir haben euch immerhin den Weltfrieden gebracht, was ihr alleine niemals erreicht hättet.“
„Das habt ihr doch nur getan, damit wir keine weitere Forschung in die Rüstung stecken“, warf Sam jetzt ein.
„Du hast es erfasst, Samuel“, grinste Marc breit. „Dumm warst du ja nie, das muss man dir lassen, auch wenn du als Kind wohl mal einen Stock verschluckt hast.“
„Das sagt einer, der seine eigenen Leute verrät“, knirschte Sam.
„Ach, ich verrate sie? Was machst du denn mit deinen Leuten?“, rief Marc aus.
Grauzone Erde – Verschlagene Freunde
Science-Fiction
von Sylvia Kaml
Preis: 3,99 Euro (eBook) | 9,99 Euro (Taschenbuch)
Umfang ca. 168 Seiten
In einer nahen Zukunft teilen sich die Menschen ihren Planeten mit Außerirdischen. Doch der Schein trügt, die Fremden, die sich Freunde nennen, haben den Menschen zwar zu Frieden und Wohlstand verholfen, doch alles hat seinen Preis.
Eines Tages erfährt der junge Student Cedric Sato von den üblen Machenschaften der Freunde und wie sie die Menschen unter Kontrolle halten und bei Bedarf sogar mit Medikamenten ruhigstellen. Er beginnt, auf eigene Faust Nachforschungen anzustellen und wird immer tiefer in die dunklen Machenschaften der Regierung und des Sicherheitsdienstes verstrickt …
Merkwürdiger Dialog. Da wurde offenbar ein Weltkrieg gerade so abgewendet – und dann verrät die eine Seite der anderen, dass sie ja total unterlegen und praktisch schon besiegt war? Sehr ungeschickt und eine schlechte Voraussetzung für weitere Gespräche!
Das ist der besondere Reiz an der „Seite 99“, dass man nur spekulieren kann. Ich habe dieses Buch gelesen und es ist in sich absolut stimmig. Die aufgeführten Personen sind auch keine wirklichen „Gegenseiten“. Leider würde eine Erläuterung spoilern, aber vielleicht sagt dem einen oder anderen der Begriff „diabolus advocati“ etwas 😉
@Pavel: Es heisst „Advocatus diaboli“, aber vielen Dank für die nette Verteidigung meines Buches! 🙂
In der Tat kann man eine derart kurze Texpassage leicht missinterpretieren. Aber vielleicht macht gerade das den einen oder anderen neugierig.